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Ein Dino, der am Leben bleiben will …

Wieviel Druckerschwärze wurde in den letzten Wochen darauf verwendet, den Bundesliga-Dino Hamburger SV noch tiefer in die Krise zu schreiben. 
Neben der katastrophalen letzten Saison, dem endlos langen Transfergerangel (in dem auch Frank Arnesen nicht immer die glücklichste Figur abgab), über den Schock des Pokal-Aus bei einem Drittligisten bis hin zum bislang enttäuschenden Saisonstart war die schreibende Zunft ja auch nicht ganz im Unrecht.

Das Abstiegsgespenst machte sich bereits vor der Saison in Hamburg breit und nistete sich dort gemütlich ein.

Wenn man die Spiele des HSV in der neuen Saison dann verfolgte, dann wurde einem bisher auch nicht wirklich warm ums Herz. Stückwerk, eine Abwehr die eher einem Schweizer Käse glich denn einem Bollwerk, fehlende Ideen aus dem Mittelfeld und vor dem Tor versagende “Stürmer”. Dazu ständige wechselnde Aufstellungen, die ein Übriges zur Verunsicherung der Mannschaft beitrug.

Einen ersten Hoffnungsschimmer auf doch mögliche bessere Zeiten gab es, als man in Frankfurt in der zweiten Halbzeit trotz Unterzahl ebenbürtig war und nur durch eine völlig fahrlässige Chancenverwertung unterlag. Hier wurde auch zum ersten mal deutlich, warum die getätigten Transfers trotz der hohen Ablösesummen doch noch wichtig werden können für den HSV.

Insofern war das Spiel gegen den Meister aus Dortmund nicht nur aus Prestigegründen so wichtig, sondern als Standortbestimmung. Kann man auch gegen eine absolute TOP-Mannschaft mithalten ?

Das dies kaum mit spielerischen Mitteln zu lösen sein würde war allen Fußballkennern klar. Aber zumindest Kampf und Leidenschaft sollten dafür sorgen, dass die treue Hamburger Fußballseele doch wieder mit der Mannschaft ein Stück zusammenrückt.

Soviel vorab. Man kann mithalten, teilweise.

Es war kein unverdienter Siegt für den HSV, denn am heutigen Tag kamen Wille und Leidenschaft zum Ausdruck, die man so manches mal schmerzhaft bei den Rothosen vermisste. Es wurden sich Chancen erspielt, die dann auch einmal genutzt wurden.
Die Löcher im Schweizer Käse (auch Hamburger Abwehr genannt) blieben dennoch, auch wenn sie diesmal nicht die gravierenden Folgen wir noch in Frankfurt hatten, denn 26:7 Torschüsse für Dortmund sprechen eine klare Sprache.

Bedanken können sich 57.000 Fans bei Rene Adler, der (fast) alles hielt, was auf ihn zugeflogen kam und bei einem kleinen Koreaner, der das in ihn gesetzte Vertrauen heute auch zurückzahlen konnte.

Alles in allem ein gelungener Tag für den HSV. Am Rande bemerkt dürfte der ein oder andere “Fußballkenner” Abbitte bei Frank Arnesen leisten, denn die Transfers scheinen sich doch langsam für den Dino auszuzahlen.

Daher freuen wir uns, dass der Dino einmal tief Luftholen durfte. Ob er am Leben bleibt, werden die nächsten Wochen zeigen. 

Aber seien wir zuversichtlich, dass der Bundesliga-Dino seine Uhr am Saisonende doch nicht nach Bremen verkaufen muss.

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