Neue Datenschutzbestimmungen bei Google – ein persönlicher Blick
Grundsätzlich hat jede Medaille zwei Seiten. Vorab: Erst einmal ist niemand gezwungen die Angebote von Google zu nutzen. Gleiches gilt übrigens auch für andere nette und kostenfreie Angebote wie Facebook & Co …
Wie alle anderen ist Google ja nun wahrlich kein karitativer Verein, sondern lebt letzten Endes von unseren Daten. Diese sind die “Währung” die es uns ermöglicht, diese Angebote weiterhin kostenfrei zu nutzen.
Diese Daten werden dann durch Data Mining entsprechend zusammengeführt und analysiert. Genau hier setzen die neuen Bedingungen an, die es Google ermöglichen unsere Daten, wie wir letztendlich selber preisgeben, noch einfacher zusammenzuführen und entsprechend zu analysieren. So wirkt sich also eine Handlung (Eingabe, Anklicken) in einem Google-Produkt auch darauf aus, welche Informationen die Google-Suche ausspuckt und selbstverständliche welche Werbung ich eingeblendet bekomme.
Das Zusammenführung der verschiedenen Angebote von Google führt also letztlich zu einem noch “perfekteren” Nutzerprofil, mit welchem Google dann seine Angebote (z. Bsp. Personalisierte Werbeangebote) besser und individueller vermarkten kann. Das dies auch vorher schon getan wurde dürfte eigentlich jedem bewusst sein.
Was hinzukommt, dass diese Form der “Personalisierung” natürlich auch bei den Suchergebnissen von Google eine Rolle spielen kann/könnte. So wäre es ein leichtes auf Grund des individuellen Nutzerprofiles auch Suchergebnisse zu “personalisieren”. Ob dies dann dem Gedanken an ein transparentes Suchergebnis noch entsprechen mag darf etwas bezweifelt werden. Doch es wird genau so viele Nutzer geben, die genau diese begrüßen werden.
Durch das Zusammenführen wird, so irritierend es klingen mag, auch ein Schritt in Richtung der neuen EU-Datenschutzrichtlinie getan, die mehr Transparenz für die Nutzer einfordern will. Und es ist sicher einfacher 1 Datenschutzerklärung zu lesen und zu bestätigen, als 17. Ob diese für den Nutzer dann auch einfacher zu verstehen sein wird sei vorerst dahingestellt.
Und: Ob diese neuen Bedingungen dann mit der geplanten EU-Richtlinie konform sind wird man wissen, wenn diese verabschiedet wurde.
Fazit: Von einem Rückschritt zu sprechen halte ich an dieser Stelle für etwas zu harsch. Google nutzt seine vorhandene Marktstellung aus und optimiert sein Geschäft auf der Grundlage der Nutzerdaten. Nichts Neues, denn das tat Google auch schon vorher.
Im Hinblick auf andere Konkurrenten hat Google aus meiner Perspektive noch die “transparentesten” Datenschutzbedingungen. Was nicht heißen soll, dass diese nicht noch besser werden/sein könnten.
Insofern sehe ich persönlich der Zusammenführung gelassen entgegen.